5. Wie gestaltete sich konkret die Zusammenarbeit mit Ihrer Kollegin/Ihrem Kollegen?

Im Herbst 1998 habe ich mit der Internetarbeit im Unterricht begonnen. Leider hat sich bis heute in meinem Kollegium mit ca. 60 Lehrern niemand bereitgefunden, eine fachbezogene Internetarbeit mit mir durchzuführen.
Weder auf Fachschaftssitzungen in den Fächern Erdkunde und Geschichte noch auf Lehrer- oder Schulkonferenzen ist über meinen Einsatz des Internets im Unterricht seit dieser Zeit ernsthaft diskutiert worden. Auch von mir in der Schule durchgeführte Fortbildungsveranstaltungen sowie ein ganzseitiger Bericht über meine Arbeit in den Kieler Nachrichten haben keine Resonanz im Kollegium gefunden. Meine Internetarbeit ist immer noch meine "Privatsache", durch den Lehrplan nicht "abgedeckt" und daher im Rahmen der Anforderungen für ein "Schulprofil" in der Öffentlichkeit zur Zeit nicht durchsetzbar.
Das Verhalten der Kollegen ist vielleicht dadurch zu erklären, dass ich mit meiner Internetarbeit ca. 4 Stunden Mehrarbeit in der Woche leiste, man sich Grundlagenkenntnisse im Web-Design aneignen muss und das Internet zusätzliche finanzielle Mittel erforderlich macht.
Eine optimale kollegiale Zusammenarbeit ist schon mit Schülern im Jahr 2000 im Rahmen des Wettbewerbs des Landes Schleswig-Holstein "Ausarbeitung eines pädagogischen Konzeptes für einen fächerübergreifenden Multimedia-Unterricht" entwickelt worden. (An diesem Multimedia-Bildungskonzept, an dem mit Schülern ca. 4 Monate gearbeitet wurde, hat die Landesregierung Schleswig Holstein - das Kultusministerium war ausschreibende Behörde - in keiner Weise ein Interesse gezeigt.)

Optimierung kollegialer Zusammenarbeit im Intra- und Internet
"Im Land ist ein Schulinformationsnetz auf der Basis der Internet-Protokolle einzurichten. Ein Schul-Intranet läuft über einen schulinternen Server und ist mit dem Internet verbunden. Auf diesem Server werden für jedes Fach, jeden Lehrer und jede Klasse bzw. jeden Kurs Ordner eingerichtet, auf die die betroffenen Schüler einseitig durch Passwort Zugriff haben. In Fachordnern sollen sämtliche digitalisierten schulinternen aber auch -externen unterrichtsrelevanten Informationen abgelegt werden, so dass auf sie im Unterricht schnell zugegriffen werden kann. Hier sind auch Informationen zu erfassen, die dem fächerübergreifenden Unterricht dienen können. Klassen- bzw. Kursordner werden für die laufende Arbeit im Unterricht verwendet. Durch die Offenlegung aller Informationen für Lehrer wird ein Informationsaustausch sowie ein fächerübergreifender Unterricht gefördert.
Das den Schulen übergeordnete Netz auf Landesebene fasst Ergebnisse der Schulen mit weiteren Quellen aus dem Internet nach Fächern und Themen geordnet in Link-Homepages zusammen. Andere digitalisierte Informationen werden in besonderen Ordnern zur Verfügung gestellt. So können Lehrer landesweit für jedes Fach und jeden Themenbereich schnell auf Informationsquellen für ihren Unterricht zugreifen. Die Verantwortlichkeit für den Inhalt von Homepages, die bestimmte formale und inhaltliche Anforderungen erfüllen sollten, liegt somit hauptsächlich auf unterer Ebene.
Die landesweite Betreuung der Fächer kann im Rahmen der Referendarausbildung erfolgen. Das hat den Vorteil, dass bei dem bevorstehenden Lehrergenerationenwechsel relativ schnell mit dem Schulinformationsnetz an den Schulen gearbeitet werden kann.
Gleichzeitig wird auf Landesebene z. B. für zwei Stunden wöchentlich ein Chat-Room für jeden Fachbereich eingerichtet sowie eine z.B. wöchentlich vierstündige Hotline, bei der allgemeine Fragen zum Umgang mit PC und Internet beantwortet werden."

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