Auswertung des Wohnraumangebots
in der Tageszeitung "Hannoversche Allgemeine"


von Samstag den 12.Juli 2003 und Samstag den 19.Juli 2003
Zum Ort
Geographische Lage/ Klima
Die Landeshauptstadt Niedersachsens Hannover liegt geographisch betrachtet 52°22 nördlicher Breite und 9°44 östlicher Länge, 55m über Normal Null gelegen ist der höchste Punkt Hannovers der Kronsberg mit einer Gipfelhöhe von 118,2 Metern. Die Entfernung zur Nordsee beträgt 160, die Entfernung zur Ostsee 200 Kilometer. Zum Harz sind es nur siebzig Kilometer. Die Ausläufer des Weserberglandes und der Lüneburger Heide grenzen an das Stadtgebiet. Die Lufttemperatur beträgt durchschnittlich 8,7°C im Jahr und es fallen 644 mm Niederschlag pro Quadratmeter. Zwischen Mai und August können 22 Sommertage erwartet werden.

Stadtgebiet
Am 01.01.02 betrug die Gesamtfläche des Stadtgebietes 20407 Hektar, davon sind 6952 Hektar bebautes Land, also 34,1% der Gesamtfläche, die Verkehrsfläche nimmt einen Raum von 3169 Hektar ein und macht somit 15,5% der Gesamtfläche aus. Grünanlagen sind auf 2877 Hektar der Stadtfläche zu finden und machen 14,1% aus. In Hannover gibt es kaum Gewässer, diese nehmen nur 689 Hektar, also 3,4% der Gesamtfläche ein.

Einwohner
Am 30.06.01 wurden für Hannover 515.219 Einwohner gezählt, 520.160 der Bevölkerung haben die Berechtigung tatsächlich in Hannover zu leben, da sie hier ihren Haupt- oder Nebenwohnsitz haben. Es leben 507.401 Bewohner in Hannover, welche auch ihren Hauptwohnsitz dort haben, davon sind 266.278 Frauen und 76.849 Ausländer. Die größte Gruppe unter der ausländischen Bevölkerung machen Türken aus, gefolgt von Bewohnern aus dem ehemaligen Jugoslawien, außerdem leben viele Griechen und Spanier in Hannover. 39,5% der Einwohner sind evangelischen Glaubens, 14,6% gehören der katholischen Kirche an. Die Bevölkerungsdichte beträgt 488,2 Einwohner pro Quadratkilometer.
Gesellschaftsstruktur


Verkehr
Öffentliche Verkehrsmittel
Die ausschließliche Zuständigkeit für den Personennahverkehr in der Region Hannover hat der Gesetzgeber dem Kommunalverband Großraum Hannover (KGH) übertragen. Daher ist in der niedersächsischen Kernregion eine einheitliche, aufeinander abgestimmte Verkehrsplanung möglich.
Das Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrs ist ein Schnellbahnsystem, welches aus dem Nahverkehr der deutschen Bundesbahn und dem Stadtbahnverkehr der ÜSTRA besteht. Weiterhin wird der Schienenverkehr durch ein regionales Busnetz ergänzt, das die B.U.S. Busverkehr und Service Großraum Hannover GmbH betreibt. Die ÜSTRA, die B.U.S. und der Kommunalverband sind also Partner im Großraum - Verkehr Hannover (GVH). Die Zusammenarbeit mit der DB ist durch den Kooperationsvertrag zwischen dem KGH, der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Bahn geregelt.
Der GVH versorgt ein Verkehrsgebiet von 2300 Kilometern, er betreibt 150 Linien mit 1600 Haltepunkten und Bahnhöfen, sowie 3600 P+R Stellplätze. Täglich werden 600.000 Fahrgäste transportiert, jährlich etwa 170 Millionen.

Straßen
Im Fernverkehr ist Hannover über die Autobahn Köln - Berlin (A2/E30) mit fünf Anschlussstellen, sowie über die Autobahn Hamburg - Frankfurt (A7/E45) mit drei Anschlussstellen zu erreichen.
Die Gesamtstraßenlänge Hannovers betrug 2001 etwa 1.364,2 Kilometer, die Straßen des überörtlichen Verkehrs machen davon 179,7 Kilometer aus.
Am 01.01.02 wurden in Hannover 251.362 Kraftfahrzeuge gezählt, darunter waren 217.328 Pkw und Kombi und 14.207 Krafträder. Die Pkw Dichte beträgt 487 Pkw pro 1000 Einwohner.

Flughafen
Der Flughafen Hannover - Langenhagen zählt zu den modernsten Flughäfen Hannovers, es stehen zwei parallel angeordnete Start- und Landebahnen zur Verfügung von denen auch Überseeziele ohne Nutzlastbeschränkung angeflogen werden können.
Von diesem Flughafen können alle wichtigen europäischen Wirtschaftszentren im Nonstop - Verkehr und fast alle südeuropäischen Ferienziele direkt erreicht werden. Hannover ist die Heimatbasis der Hapag-Lloyd Flug GmbH, derzeit werden 63 Zielflughäfen in 20 Ländern regelmäßig angeflogen.
Außerdem hat Hannover einige städtische Häfen wo viele Importgüter ankommen aber nur wenig Export güter auf den Weg gebracht werden

Erwerbstätige
Es gibt in Hannover (in 1000) insgesamt 386,7 Erwerbstätige, davon sind 0,9 in der Land- und Forstwirtschaft tätig, im produzierenden Gewerbe arbeiten 69,7, in Handel und Verkehr 97,0 und sonstige Dienstleistungen werden von 219,2 Erwerbstätigen ausgeführt.
Wirtschaftsstruktur


Arbeitsmarkt
Mitte 2002 waren in Hannover 34.104 Menschen arbeitslos, davon waren 13.506 Erwerbslose Frauen, 23.857 Deutsche, 20.377 Arbeiter. Von diesen insgesamt 34.104 Arbeitslosen waren 31.377 Vollzeitarbeitslose, davon 433 unter 20 Jahren und 5.432 über 55 Jahre und älter, außerdem 912 Schwerbehinderte. Die Arbeitslosenquote liegt bei 14,1.

Industrie
Die größten in Hannover ansässigen Unternehmen sind die Preussag AG, gefolgt von der Continental AG (Gummiverarbeitung), E.O.N Kraftwerke GmbH, die Solvay Deutschland Gruppe (Chemische Industrie),...

Fremdenverkehr
Es bestehen in Hannover 95 Beherbergungsbetriebe mit 10.922 Betten, jährlich gehen 687.662 Gästemeldungen ein, wovon 156.385 Ausländer sind. Jährlich übernachten 1.248.382 Menschen diesen Beherbergungsbetrieben, davon sind 334.240 Menschen Ausländer.

Soziale Einrichtungen
In Hannover gibt es 17 Krankenhäuser mit 5869 Betten, von diesen sind sechs öffentlich, sieben freigemeinnützlich und vier privat. Weiterhin bestehen 71 Alters- und Seniorenheime, von denen fünf öffentlich sind, 34 freigemeinnützig und 16 werden privat geführt. Es stehen 17.165 Kindergärten oder Kindertagesstätten zur Verfügung, welche auf 331 Häuser aufgeteilt sind. Für die Kinder der Bewohner stehen 384 öffentliche Spielplätze zur Verfügung und neun Spielparks.

Bildungseinrichtungen
In Hannover gibt es für Studenten neben der Universität noch andere Hochschulen zum studieren.
Da wären die Fachhochschule Hannover; die Hochschule für Musik-und Thaterwissenschaften; die medizinische Hochschule; die tierärztliche Hochschule und die evangelische Hochschule speziell für die sozialen Tätigkeiten.
Die Universität


Gebäude und Wohnungen
Insgesamt stehen in Hannover 61.850 Wohngebäude, darunter sind 34.502 Ein- und Zweifamilienhäuser, zur Verfügung stehen 280.163 Wohnungen, davon sind 8.639 Einzimmerwohnungen, 20.455 Zweizimmerwohnungen, 78.893, 78.893 Dreizimmerwohnungen und 172.122 Wohnungen mit vier und mehr Zimmern. Es sind insgesamt 1.009.930Wohnräume vorhanden, die Wohnfläche (1000 Quadratmeter) beträgt insgesamt 20.794 Quadratmeter. Die Wohnfläche liegt pro Einwohner bei 39,8 Quadratmetern Die folgende Graphik zeigt die verschieden Lagen der Wohnungen in Hannover







Zum Wohnraumangebot


Gebräuchliche Abkürzungen bei Wohnungsangeboten in Tageszeitungen


Abst.
Apartm. 
Ausst. 
Bj. 
BK 
Blk. 
Bung. 
bzb.
DG
DH
DHH
Do.-grg
DT
EG
einl.-whg.
Etg.
Etw.
Grg.
kft.
KM
KP
KT
Lg.
MM
MS
mtl.
NB
NK
OG
ÖLZH
Ptr.
Prov.-fr.
RDM
Terr.
VB
VDM
WE
Wohnfl.
WHG.
z.BAB
ZH
Abstand
Apartment
Ausstattung
Baujahr
Betriebskosten
Balkon
Bungalow
beziehbar
Dachgeschoß
Doppelhaus
Doppelhaushälfte
Doppelgarage
Dachterrasse
Erdgeschoß
Einliegerwohnung
Etage
Eigentumswohnung
Garage
komfortabel
Kaltmiete
Kaufpreis
Kaution
Lage
Monatsmiete
Mietsicherheit
monatlich
Neubau
Nebenkosten
Obergeschoß
Ölzentralheizung
Parterre
Provisionsfrei
Ring dt. Makler
Terrasse
Verhandlungsbasis
Verband dt. Makler
Wohneinheit
Wohnfläche
Wohnung
zur Bundesautobahn
Zentralheizung
Verbreitungsgebiet der ausgewählten Zeitung
Die "Hannoversche Allgemeine" wird in ganz Hannover und Umgebung verkauft, die Zeitung ist ebenso wie die "Kieler Nachrichten" eine Tageszeitung. Einmal wöchentlich erscheint Samstags der vollständige Wohnungsmarkt in der Zeitung. Angeboten werden Gebäude jeder Art, die sich in Hannover oder auch außerhalb, in den Randbezirken befinden.

Erhebung des Wohnraumangebotes
Am Samstag dem 12.Juli 2003 und Samstag den 19.Juli wurden in der "Hannoverschen Allgemeinen" zusammen 125 Wohnungen angeboten die für unsere Analyse von Bedeutung waren. Neben 40 Einzimmerwohnungen wurden 18 Einderthalbzimmerwohnungen und 67 Zweizimmerwohnungen zur Miete angeboten. Wir haben die Analyse der Erhebung des Wohnraumangebotes auf vier Stadtteile begrenzt, diese vier liegen um, oder in der Nähe des Stadtkerns Hannovers und somit auch in der Nähe der zentral gelegenen Universität. Wir ordnen also die Ergebnisse grob nach den Stadtteilen
Hannover-City, - Hannover-City
Hannover-Nord, - Hannover-Süd
Hannover-Ost  - Hannover-Nord
Hannover-Süd - Hannover-Ost
und tragen sie in Tabellen ein, so ist ein schneller Überblick möglich. Das Preisniveau der Miete liegt bei etwa 400 Euro warm und 320 Euro kalt, dies sind Durchschnittswerte, in der Tabelle erfahren Sie Näheres, da die Preise von den Stadtteilen abhängig schwanken. Der Mietspiegel ist mit etwa 6,20 Euro für deutsche Großstadtverhältnisse sehr niedrig, Studenten haben es also hier leichter eine geeignete Wohnung zu finden, welche ihren finanziellen Möglichkeiten entspricht als in anderen Universitätsstädten. Auffällig sind die in den Anzeigen vermerkten Balkone, viele Wohnungen bieten dieses Extra, ohne teurer als Wohnungen ohne diesen Luxus zu sein. Leider wird zu der Bausubstanz der Wohnungen selten eine Angabe gemacht, aber es fällt ein erhöhter Anteil Altbauwohnungen in der Nordstadt auf, da die Preise allerdings höher sind als in Hannover-City weist dies nicht auf Häuser in schlechtem Zustand hin, sondern auf wahrscheinlich renovierte Altbauwohnungen, welche in gutem Zustand sind. Meist sind die angebotenen Wohnungen sofort verfügbar, sonst spätestens in ein oder zwei Monaten. Selten ist in den Anzeigen von einem befristeten Mietvertrag die rede, aber es kommt vor.
Zwischen den einzelnen Ortsteilen bestehen keine markanten Unterschiede, jedoch ist auffällig, dass die Preise in der City nicht höher sind als in den etwas weiter von Stadtkern entfernten Gebieten, es bietet sich also ein Besuch Hannovers an um die Stadt und die Eigenarten der verschiedenen Stadtteile eingehend zu begutachten, bevor man sich für einen bestimmten Ortsteil entscheidet. Alle Ortsteile sind sehr gut in das Verkehrsnetz Hannovers integriert, es dürften also keine Probleme für Studenten ohne Pkw geben.

Zur Gestaltung der Anzeige
Die Anzeigen im Wohnungsmarkt der "Hannoverschen Allgemeinen" sind sehr einheitlich gestaltet, da es sich bei der Zeitung um eine Tageszeitung handelt wird auf eine besondere Gestaltung des Anzeigenteil kein Wert gelegt, er ist lediglich darauf ausgelegt den Leser bestmöglich zu informieren. Der Wohnungsmarkt gibt optisch ein sehr einheitliches Bild ab. Die Anzeigen umfassen durchschnittlich drei Zeilen, wobei Ortsteil und Straßenname meist fett gedruckt sind. Da die Zeitung im Anzeigenteil ausschließlich schwarz weiß druckt sind einzelne Anzeigen nur mit Hilfe von Fettdruck hervorgehoben, auch das Schriftbild ist einheitlich gewählt. Selten ist die genaue Adresse der Wohnung, oder des Vermieters vermerkt, meist ist eine Telefonnummer angegeben, seltener eine Chiffrenummer. Namen sind in allen von uns ausgewerteten Anzeigen nicht genannt. Die Anzeigen sind seht nüchtern gestaltet, einzig zur Information für den Wohnungssuchenden, eine Beschönigung negativer Aspekte trat nicht auf, auch wurden keine beschönigenden Adjektive verwendet, alle Anzeigen sind sehr konventionell gehalten. Die Angaben innerhalb der Anzeigen sind eher ungeordnet, ein einheitliches Schema lässt sich nicht erkennen, diese Tatsache macht das auswählen geeigneter Wohnungen unnötig schwer und sollte eigentlich besser durchdacht und neu strukturiert werden.

Bewertung der Wohnraumsituation im Erhebungsgebiet

Eine reelle Bewertung der Wohnraumsituation für Hannover ist bei dem hier angewandten Analysesystem nicht gegeben. Allerdings erhält man durch die in der Tabelle angegebenen Werte einen schnellen Überblick, welcher der Orientierung dient und allgemeine Hinweise über das Preis-Leistungsverhältnis liefert. Besonders Studenten können sich schnell über aktuelle Angebote informieren und diese sofort mit den hier gelieferten Durchschnittswerten vergleichen. Irritationen treten durch die verschieden hohe Anzahl der Wohnungen in den einzelnen Rubriken auf, zum anderen sind die in den Anzeigen genannten Hinweise über die jeweilige Wohnung sehr unterschiedlich, z.T. sind nur sehr wenige spezifische Angaben gegeben, welche eine präsentative Aussage ermöglichen. Da sich alle angegebenen Werte auf den 12. und 19. Juli beziehen, sind die Prozentsätze nur allgemeingültig, für eine genauere Studie müsste die Tabelle mit jedem erscheinenden Wohnungsmarkt erneuert werden. Für unser ziel jedoch, Studienanfängern, oder Menschen denen Hannover fremd ist, eine Orientierungshilfe zu geben und ein Beispiel für die konkrete Betrachtung eines Wohnungsmarktes zu liefern, ist die hier angewandte Analyse gut geeignet. Die Stadtteile, welche wir zu einer näheren Betrachtung ausgewählt haben, sind besonders für junge Menschen attraktiv, sie liegen nahe des Stadtkerns und bieten alle für Studenten wichtige Einrichtungen. An diesen einzelnen Stadtvierteln lassen sich Preisunterschiede festmachen, auffallend ist der unwahrscheinlich niedrige Mietpreis pro Quadratmeter in der Innenstadt (City), in den umliegenden Vierteln ist der Mietspiegel zwar unwesentlich höher, trotzdem ist dies eine ungewöhnliche Tatsache. Die höchste Differenz das Preisniveau betreffend besteht zwischen der City und der Oststadt. Da wir uns bei der Betrachtung der Wohnraumsituation auf die zentralen Stadtteile Hannovers beschränkt haben, und die für Studenten uninteressanten Randbezirke ausser Acht gelassen haben, bleiben markante Unterschiede aus, der Mietspiegel liegt durchschnittlich bei 6,20 Euro. Die Preise der Wohnungen erhöhen sich mit der steigenden Anzahl an Extras wie Pkw-Stellplatz, Einbauküche oder Südbalkone. Abschließend lässt sich sagen, dass die Wohnraumsituation Hannovers ein ausgeglichenes Bild liefert, der Wohnungsmarkt bietet ein gefächertes Spektrum, wobei am häufigsten Mittelklassewohnungen zu reellen Preisen angeboten werden. Aus dieser Perspektive betrachtet ist Hannover, was die Mietpreise angeht, eine attraktive Stadt.

Autor: Lena Burmeister