Max-Planck-Schule Kiel
Interneteinsatz im Unterricht (2000)

Auszüge aus Presseartikeln - Internet
Max-Planck-Schule Kiel
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Experten diskutieren auf der Learntec 2000 in Karlsruhe über multimediale Aus- und Weiterbildung
Mitarbeiter lernen im Unternehmensnetz
Handelsblatt Wirtschafts- und Finanzzeitung, Düsseldorf/Frankfurt, vom 8. Februar  2000

Neue Technologien verändern die Aus- und Weiterbildung: Multimedia und schnelle Netztechnik unterstützen die Weiterbildung am Computer. Mitarbeiter lernen dann, wenn Sie Zeit und Muße dazu haben. Auf der Learntec 2000 in Karlsruhe, die heute startet, werden die neuesten Entwicklungen diskutiert.

pgl/hsn KARLSRUHE. Vor allem große, dezentralisierte Unternehmen setzen auf das Lernen im Intranet.[...]
Vorreiter bei der Einführung von PC - basierter Weiterbildung sind naturgemäß die IT - Konzerne:  Sie müssen die eigenen Mitarbeiter fit halten in Sachen neueste Technologien und können mit ihren Erfahrungen für die eigenen Produkte werben. So hat IBM ein virtuelles Bildungszentrum, den "Global Campus", zur Schulung seiner Mitarbeiter geschaffen. "Von 280 000 Mitarbeitern nutzen rund 100 000 inzwischen den Global Campus", [...]
"Der Einsatz netzgestützer Lerntechnologien ist vor allem dann sinnvoll, wenn eine grundlegende Umstellung von Systemen, Arbeitsabläufen und Arbeitsmitteln bei laufenden Geschäftsbetrieb durchgeführt werden muss", [...]
Die Grenzen zwischen Arbeitszeit und Weiterbildungszeit verschwimmen. Während Weiterbildungsmaßnahmen bei externen Schulungsanbietern in der Regel als Arbeitszeit anerkannt werden, ist dies bei PC - basiertem Training umstritten. Bei VW denkt man sogar darüber nach, den Zugang zu den CBT-Anwendungen von zu Hause aus zu ermöglichen. [...]
Um die Mitarbeiter beim Lernen nicht ganz alleine zu lassen, werden die Kurse bei VW durch Koppelung von Präsenzteilen und Selbstlernkomponenten aufgelockert. Außerdem werden sie von Tutoren begleitet, die via Call Center erreichbar sind. Die Lernenden können Fragen entweder asynchron per Mail oder Fax oder synchron per Telefon, Videokonferenz oder Chat - Anwendung an die Mitarbeiter des Tutorenteams stellen. [...]
Während bei IT-Schulungen die Vermittlung von Wissen im Mittelpunkt steht, gibt es inzwischen auch immer mehr Erfahrungen mit PC-basierter Weiterbildung in Bereichen wie Verkauf und Vertrieb, bei denen es nicht in erster Linie um den Erwerb von Wissen und Fertigkeiten, sondern um Verhaltenstraining geht. [...]
Während Großunternehmen das Inter- oder Intranet-gestützte Lernen bereits als ganz normale Form der Wissensvermittlung einsetzen und einzelne Firmen bis zu 10 000 Teilnehmer pro Jahr auf diese Weise schulen, stehen kleine und mittlere Unternehmen bislang - von wenigen Ausnahmen abgesehen - den neuen Medien eher skeptisch gegenüber.
(Textauswahl by Arne Beeck und Jannes Ophey , Max-Planck-Schule Kiel, WiPo 13/32)
 

Hewlett-Packards Deutschland-Chef Jörg Menno Harms vergleicht die Situation mit der Aufbruchstimmung im Mittelalter
Nächste Internet – Welle kommt in fünf Jahren
Handelsblatt Wirtschafts- und Finanzzeitung, Düsseldorf/Frankfurt, vom 2. Februar  2000

Das Web wird zunehmend für die Digitalisierung der Prozesse in Unternehmen genutzt. Erste Business-to-Business-Anwendungen zeigen, wohin die Reise geht. Doch es dauere noch etwa fünf Jahre bis die zweite Welle des Internet angekommen sei, so Jörg Menno Harms in einem Gespräch mit dem Handelsblatt.

sgr DÜSSELDORF.[ ...]
Hewlett –Packards Deutschland –Chef Förg Menno Harms vergleicht die Situation mit der Aufbruchstimmung im Mittelalter:
Da Web wir zunehmend für die Digitalisierung der Prozessse in Unternehmen genutzt. Erste Business –to Business –Anwendungen zeigen, wohin die Reise geht. Doch es dauere noch etwa fünf Jahre bis die zweite Welle des Internet angekommen sei, so Jörg Menno Harms in einem Gespräch mit dem Handelsblatt. [...]
Fiorina will HP fit machen für die "New Economy". " Das Internet verändert zwar derzeit die Welt",[...], " aber in etwa fünf Jahren werden wir erst die richtige Internet –Welle erleben, wenn nämlich die verschiedensten Prozesse digitalisiert sind" Harms vergleicht die Situation mit der Aufbruchsstimmung im Mittelalter, als viele Nationen sich mutig auf den Weg machten, um neue Kontinente zu entdecken " Das Internet bietet so viele neue Chancen für die Wertschöpfung, dass man gar nicht laut genug scheinen kann, damit die Voraussetzungen geschaffen werden, um dabei zu sein." Derzeit [...] werden erst die Häfen und Navigationssysteme im Internet entwickelt, aber erst danach rollt die nächste große Welle an. [...]
Ein praktisches Beispiel für die moderne Internet –Gesellschaft: Ein Reisender bestellt sein Hotelzimmer, mietet ein Auto und bucht eine Schiffspassage –natürlich direkt übers Internet. Sollte sich während seiner Reise etwas verändern, dann muss ein System in der Lage sein, automatisch Veränderungen bei den Reservierungen vorzunehmen .Mit anderen Worten: Ziel muss es sein, die Wertschöpfung über die eigene Firma hinweg zu organisieren. "Die Wertschöpfungwird mobil", bringt Harms die Vision auf eine eingängige Formel. [...]" Deutschland ist ein Know –how- Standard ", meint Harms, "gerade darum müssen wir die Chancen nutzen , die das Internet bietet." Deutschland werde zunehmend gut ausgebildete Menschen brauchen. Bei HP seien bereits 70 Prozent der Mitarbeiter Akademiker. Vor fünf Jahren betrug dieser Anteil erst 40 Prozent. "Und wir müssen die Spinn- off- Atmosphäre in Deutschland pflegen. Denn Geld ist genug da, um jungen innovativen Firmen auf die Beine zu helfen." Die Bezahlung der Mitarbeiter werde sich in Zukunft noch stärker an der Leistung orientieren müssen. Neben dem Gehalt weren zunehmend Optionen und Aktien geboten werden.
(Textauswahl by Lars Claußen und Lutz Borchardt, Max-Planck-Schule Kiel, WiPo 13/32)
 

Telefontarife für Rückstand des elektronischen Handels in Europa verantwortlich - Sorge um technologische Kluft zwischen Erster und Dritter Welt.
Das Internet verändert das Gesicht der Handelswelt
Von TERENCE ROTH
Handelsblatt Wirtschafts- und Finanzzeitung, Düsseldorf/Frankfurt, vom 1. Februar  2000

Der elektronische Handel expandiert. Um an seinem Wachstum teilzuhaben, muss Europa die Umstrukturierung seiner Kommunikationsmärkte vorantreiben. Dies fordern die großen Internet-Akteure.

DAVOS. Das europäische Telefon-Tarifsystem behindert nach Ansicht von Microsoft-Chairman Bill Gates die Entwicklung des Internets und des elektronischen Handels (E-commerce) auf dem alten Kontinent. Die Abrechnung im Minutentakt habe zu dem Entwicklungsrückstand geführt. den die Europäer während der vergangenen fünf Jahre gegenüber den großen US-Providern aufgebaut haben, sagte Gates auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Davos. Für den Konsumenten seien die Telefonkosten der bei weitem größte Kostenfaktor am Internet. Vom Telefonsystem wird es abhängen, wie schnell ein Land den Anschluss an das Internet schafft." [...]
Schon bald aber dürfte der elektronische Handel in Europa nach Erwartung der Experten ein explosionsartiges Wachstum an den Tag legen - wenn erst einmal die großen Markenartikler ihren Vertrieb auf das Internet umstellen und die Regierungen eine internet-freundlichere Telekom-Infrastruktur aufgebaut hätten. Bis dahin ist allerdings noch ein weiter Weg: Bisher machen die USA mit rund 80% den größten Teil des weltweiten elektronischen Handels unter sich aus, wie die HSBC-Bank in einer Studie ermittelte. Westeuropa dagegen erreiche 10% Asien 5%. [...]
 Als wichtigste Hürden für die Entwicklung eines elektronischen Handels-Netzwerkes in Europa machten die Experten das Sprachproblem aus, außerdem die wenig vorhandene Breitband-Technologie und schließlich die hohen Telefongebühren. Die Breitband-Technologie ermöglicht es, mehr Daten als über die konventionellen Telefonkabel zu vermitteln, und ist Voraussetzung für den elektronischen Vertrieb von Filmen oder Musik. [...]
Noch vor zehn Jahren erfolgte der Internet-Zugang im wesentlichen über einen Personal-Computer, der über eine relativ langsame Telefonverbindung mit dem Internet verbunden war. Heute aber entwickele sich auch das Kabelfernsehen zu einem interaktiven Medium, bei dem die Konsumenten aktiv involviert sind. Auch über Mobiltelefone lassen sich inzwischen elektronische Post versenden und Aktienkurse abfragen. Geschäftsbereiche, die bisher kaum etwas miteinander zu tun hatten, können während des kommenden Jahrzehnts zu facettenreichen Dienstleistungspaketen gebündelt werden. Dies wird nach Meinung vieler Experten die Entwicklungsstufe während des kommenden Jahrzehnts ausmachen. [...]
 In Davos kursierten aber auch Unmutsäußerungen, dass die reichen Länder immens von der Expansion des Internets profitieren, während die Entwicklungsländer noch weiter zurückblieben. Dadurch entstehe die so genannte "digitale Kluft" ("digital divide"). Dabei sei es doch gerade das Internet, das Unternehmern, Verbrauchern und Ausbildern in den Entwicklungsländern ganz neue Märkte und Informationsquellen erschließen könnte. [...]
Insgesamt dürfte sich das Volumen des weltweiten elektronischen Handels nach Erwartungen der Experten während der kommenden fünf Jahre auf 1 000 Mrd. $ verzehnfachen. Vor fünf Jahren habe es noch praktisch bei null gelegen. Drei Viertel des Volumens werden nach Erwartungen der OECD von Business4o-Business-Transaktionen kommen. Nach Einschätzung von Michael L. Dertouzes vom Massachusetts Institute for Technology, dürfte sich das Volumen über die kommenden 15 Jahre spielend auf 4000Mrd. $ ausweiten. [...]
(Textauswahl by Sven Boike und Stefan Wittorf, Max-Planck-Schule Kiel, WiPo 13/32)

Die Wirtschaft muß sich auf ganz neue Unternehmensformen einstellen
Das Internet  wird Japan einen kräftigen Konjunkturschub bringen
Handelsblatt Wirtschafts- und Finanzzeitung, Düsseldorf/Frankfurt, vom 1. Februar 2000

"Ein wirtschaftlicher Boom in Japan wird in die Maße wahrscheinlicher, wie sich die Informationsrevolution Bahn bricht.Bis dahin verharrt die Wirtschaft in einer Anpassungsphase. Im Vorfeld der geplanten Einführung konsolidierter Unternehmensbilanzen im April 2001 werden die großen Unternehmen mit überschüssigen  Kapazitäten und zu großer Belegschaft unter starken Umstrukturierungsdruck geraten.Nach diesem Stichtag werden immer mehr Internetunternehmen auf den Markt kommen. [...]"
"Der wachsene Eisatz von Informationstechnologie wird wahrscheinlich die Produktivität der Unternehmen stark steigern - und Japan dem ersten bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung in zehn Jahren bescheren.
Das seit acht Jahren anhaltende, beispiellose Wachstum der US-Wirtschaft übersteigt dank der Revolution auf dem Informationssaektor 3,5 % pro Jahr. Die Hochkonjunktur in den USA basiert insbesondere auf dem rasanten Wachstum der Internetwirtschaft. [...]"
"Da die Informationskosten durch die Internetrevolution stark zurückgegangen sind, ist es dem Unternehmen künftig möglich, sich spezifische Informationen über die Bedürfnisse einzelner Verbraucher zu beschaffen.
Dies könnte einer der tiefgreifensten Veränderungen zum Wohle der Menschheit sein. [...]"
"Firmen, die sich dem neuen Unternehmensmodell anpassen, werden reichliuch Möglichkeiten finden, um Gewinnne einzufahren.Firmen, die sich dagegen nicht von ihrem hergebrachten Unternehmensmodell lösen können, werden in Schwierigkeiten geraten.Die Informationsrevolution wird erdbebenartige Veränderungen in Japan und der ganzen Welt auslösen, die in ihrem Ausmaß nur in der industriellen Revolution vergleichbar sind.[...]"
"Die Unternehmen des Informationssektors werden häufig mit fünf- oder sechsstelligen Yen-Beträgen notiert, während die Aktienkurse von Unternehmen aus der Bauindustrie, der Chemie-, Stahl- und Papierbranche sowie anderen traditionellen Industriezweigen meist nur dreistellige Yen-Werte erreichen.[...]"
(Textauswahl: Christina Bülck und Björn Bünning, Max-Planck-Schule Kiel, WiPo /g32)
 

Am Fernseher lernen wann immer man will
Business-TV wird zum Lehrmeister am Arbeitsplatz
Handelsblatt 31.1.2000

Kurze,intensive und interaktive Trainingseinheiten,greifbar direkt am Arbeitsplatz,sollen die Mitarbeiter auf dem Laufenden halten.Mit neuen Konzepten und technischen Lösungen wird Business-TV zur Plattform für interaktives Training on demand und der Computer am Arbeitsplatz zum ständig verfügbaren Trainer.

Die Trainingseinheiten werden dabei einfach nach Bedarf über Internet oder Intranet abgerufen.Etwa vor einer Kundenberatung oder wenn der Mitarbeiter wissen will,wie er Daten in der internen Datenbank finden kann.[...]
[...] Trainingsinhalte- und formen in einer Arbeitsplatzsituation unterscheiden sich deutlich von Life-Trainings bei längeren Schulungen und Seminaren.[...]
Überall dort, wo zwischen Trainer und Teilnehmer keine direkte Interaktion und Sichtkontrolle notwendig ist, kann und wird Business TV auch für größere Gruppenveranstaltungen im Rahmen von Tages- oder Wochenseminaren genutzt.[...]
Über Mikrofone oder Telefone können die Teilnehmer direkt während der Live-Übertragung Fragen an den Trainer stellen, die direkt beantwortet werden. Trainer und Teilnehmer sind lediglich räumlich getrennt.[...]
Beim klassischem Distant-Learning wird viel auf Video konserviert. Doch wer hat immer einen Videorecorder greifbar, um in einer Arbeitssituation Reparaturschritte oder Produkterklärungen abzurufen?
Genau hier setzt das datenbankgestützte Training on demand ein.[...]
Der Weg zum Anwender soll über das Intranet und bei entfernten Teilnehmern auch über ISDN laufen.[...]
Um Grafiken , Texte und Videos bei der Live-Präsentation verbinden, aber auch auf den Arbeitsplatzrechnern darstellen zu können, wurde eine spezielle Software entwickelt.[...]
Während der Live-Übertragung über das Intranet kann der Teilnehmer jederzeit Fragen an den Trainer richten, der sofort darauf eingehen kann.Sämtliche Live-Training-Einheiten werden abgespeichert und sind aus der Datenbank über das Intranet abzurufen.[...]
Bei längeren Einheiten leide die Aufmerksamkeit - zumal die Bandbreite der Intranets von ISDN-Übertragung nur kleine Videobilder zulassen.[...]
In ihrem ( Inka Neubert von Beta Business TV ) Interaktiv Training Network, das sowohl digital über d-box auf Fernsehern empfangen als auch künftig über Intranets abgerufen werden kann, sieht sie eine ideale Möglichkeit Live- und Gruppenschulungen nachzubereiten.[...]
Neubert:"Mit kurzen Nachbereitungen und Updates lässt sich der Lernprozess verstärken."
Ausgereizt sei der neue Trend noch lange nicht, meint sie. Angedacht sei auch, die Nutzung interaktiver Lerninhalte durch Kurzmitteilungen ( SMS-Messages) an die Mobiltelefone der Teilnehmer zu steigern.[...]
Auch TC.02-Geschäftsführer Ulrich Bellieno sieht einen klaren Trend zum Training on demand am Arbeitsplatz. Allerdings fehlen ihm noch die Kapazitäten in den Intranets, "um wirklich längere Videos in einer hohen Qualität zu übertragen." Lösungen seien nicht mehr fern, [...]
(Textauswahl: Andreas Mumm, Julia Lindtner, Max-Planck-Schule Kiel, WiPo /g32)