Der Crash - Der Schicksalsschlag des Atze Flitzki

Schon immer hatte Atze Flitzki einen Drang zur Geschwindigkeit. Bereits als Kind liebte er es, mit seinem Fahrrad an die Grenzen des Möglichen zu gehen und riskante Stunts zu machen. Mit 15 Jahren kaufte er sich sein erstes Moped und heizte damit leidenschaftlich durch die Straßen. Nun sparte er schon seit über einem Jahr, um sich zu seinem 18. Geburtstag endlich seinen Traum erfüllen zu können.

Jetzt endlich ist es so weit: Er ist auf seiner nagelneuen Maschine unterwegs zu seiner geliebten Freundin Gabi und fährt nun - trotz des ausdrücklichen Verbotes seiner Eltern - ohne einen Helm, dafür aber mit seinem neuen Käppi, das er leicht schief trägt - sehr cool, wie er findet -, um sich seiner Freundin cool zu zeigen. Erfrischend bläst ihm der frische Märzwind ins Gesicht und in Gedanken an seiner Freundin brettert er mit über 120 Sachen in lässigem Fahrstil über die Landstraße.

Mit prickelndem Gefühl beschleunigt er weiter und schließt träumerisch die Augen gegen den beißenden Fahrtwind. Noch in letzter Sekunde schlägt er die Augen auf und bemerkt eine Kuh, die direkt vor ihm auf der Straße steht. Wild reißt er den Lenker seines Motorrads herum und weicht ihr um Haaresbreite aus - mit schwerwiegenden Folgen, denn dabei gerät er heftig ins Schlingern, rast den Straßengraben hinab, wo er mit einem lautem Krachen und einem haarsträubenden Knacken, das sehr nach brechenden Knochen klingt, gegen einen Baum prallt und regungslos unter seiner demolierten Maschine liegen bleibt.


Bereits zwei Minuten später hält ein vorbeikommender Autofahrer, der zusammen mit seiner Familie unterwegs ist, an, da er das stark rauchende Motorrad im Straßengraben liegen gesehen hat. Er begibt sich zu dem am Boden liegenden Atze, der stark am Kopf blutet und auf jegliches Ansprechen nicht reagiert. Augenblicklich verständigt der Autofahrer telefonisch einen Krankenwagen, während seine Familie tuschelnd um den gestürzten Motorradfahrer steht.
Zehn Minuten später - den Umherstehenden kommmt es jedoch wie eine Ewigkeit vor - erreicht der langersehnte Krankenwagen die Unfallstelle, und die Sanitäter kümmern sich um den schwerverletzten Atze. Mit einer Trage befördern sie ihn schließlich an den gaffenden Passanten vorbei und in den Krankenwagen, der augenblicklich mit Sirenengeheul Richtung Krankenhaus fährt.


Dort angekommen wird Atze sofort auf die Intensivstation gebracht und zu einer Notoperation vorbereitet.Unter Anwendung modernster medizinischer Technik, bei Lampenschein und ständiger Monitorüberwachung, zeigt der Chefarzt Dr. Koma stundenlang sein ganzes Können, indem er den in Lebensgefahr schwebenden Atze operiert und ihn mit einer Meisterleistung zurück ins Leben holt. Atze kommt mit einer Schädelbasis-Fraktur,einer schweren Gehirnerschütterung sowie starken inneren Blurungen, zwei gebrochen Beinen und einem gebrochenen Arm aus seinem lebensbedrohlichen Zustand nach dem Unfall davon.


Schon am nächsten Tag kann er unter intensiver Pflege und ständiger Überwachung auf die Krankenstation gebracht werden. Dabei besucht ihn seine treue Freundin Gabi, bringt ihm seine Lieblingsblumen ans Bett, redet ermutigend auf ihn ein und leistet ihm in seinem langweiligen Zimmer jeden Tag Gesellschaft. Während er mit noch vielen anderen Kranken und Verletzten auf der lebhaften Krankenstation langsam zur Heilung kommt, wird er immerzu von Pflegern versorgt und nach seinem Wohl gefragt. So ist er bald wieder fitter und besser gelaunt und fiebert seiner Entlassung entgegen.


Endlich, nach 4-wöchigem Aufenthalt im Krankenhaus, kann er, zwar noch im Rollstuhl und noch immer in Verbänden, nach Hause entlassen werden. Dorthin begibt er sich vergnügt mit seiner geduldigen Freundin Gabi, die sich in jeder Hinsicht um ihn kümmert. Und während er vollkommen zur Heilung kommt, träumt er schon wieder vom Motorradfahren auf einer ganz neuen Maschine.


Nachdem er sich nun seine neue Sportmaschine gekauft hat, fährt er wieder mit Freuden Motorrad, wobei er, zusammem mit seiner Freundin Gabi - beide mit einem ordnungsgemäßen Schutzhelm - in gemäßigtem Tempo die Landstraße entlang knattert.


Der tragische Unfall ist nun schon fast vergessen, und dennoch wird er ihm für immer eine Lehre sein, und er wird ihn niemals vergessen.


Jefim Vogel, Friedrich Temps, Tim Wenzel, Sönke Lehmann