A. Auswahl und Beobachtung von Personen
in den Eßbereichen
I. Personen im Restaurantbetrieb
Die Personen, die in der Zeit von 9:40 Uhr bis 11:00 Uhr von uns beobachtet wurden:
- a. Die Frau mittleren Alters war ca. 30 Jahre alt und hatte lange schwarze
Haare und einen Pony.
Sie trug einen schwarzen Pullover, kombiniert mit einer roten Hose und dazu schwarze,
hochhackige Schuhe. Auffallend waren die großen silbernen Ohringe.
Sie trank zwei Tassen schwarzen Kaffee und teilte sich mit ihrer Freundin ein
Muffin.
Sie aß den Muffin mit ihren Fingern und trank langsam den Kaffee .
Sie und ihre Freundin redeten viel und lange und gestikulieren dabei wild mit den
Händen. Sie steht ziemlich am Ende auf und ging auf die Toilette, während
ihre Freundin auf Klo war blättert sie desinteressiert im IKEA-Katalog rum und
bleibt an einer Seite hängen.
b. Die Freundin, ebenfalls im gleichen Alter, hatte lockiges, blond-braunes
Haar, das mit einer orangen Haarspange hochgesteckt wurde.
Sie trug einen weißen Pullover und dazu eine blaue Jeans.
Sie trank ebenfalls zwei Tassen schwarzen Kaffee und teilte sich den Muffin mit ihrer
Freundin.
Sie schlürfte den Kaffee sehr langsam aus. Die Frau wischte die Krümel mit
der Hand vom Tisch und zog die Hose hoch, wobei man ihr Bein sah. Sie geht nach ihrer
Freundin auf Klo und, nachdem sie wiederkam, zog sie die Jacke an, nahm das Tablett und
brachte es weg. Sie winkte ihrer Freundin zu, die sich erhob, dabei die Jacke anzog,
ihre Tasche nahm, die Stühle nicht an den Tisch zurückrückte und ging
mit ihr weg.
- a. Eine Frau, ca. 40 Jahre alt, mit kurzen, blonden Haaren, die einen blauen
Pullover trug mit einer schwarzen Hose, behielt während des ganzen Aufenthaltes im
Restaurant ihre Tasche um die Schultern. In ihrer hinteren Hosentasche trug sie ein
sehr großes Portmonaie.
Sie aß zwei halbe Brötchen, das eine mit Butter und Marmelade und das andere
mit Butter und Käse. Sie trank als erstes ein Glas Selter und nachher mischte sie
die Selter mit Vitamalz.
Sie aß genüßlich und träumte dabei.
Die Mutter machte, nachdem ihr Mann aufgegessen hatte, eine Zigarette an, rauchte sie
auf und brachte das auf ein Tablett aufgeräumte Essen zu der Sammelstelle.
b. Ein Mann, vermutlich der Ehemann der Frau, der ca. 10 Jahre älter war
als sie, also um die 50 Jahre, hatte einen Schnauzer und graue Haare. Er trug
ein blaues Hemd mit einer dunkelblauen Jeans.
Der Mann aß ein halbes Brötchen mit einer Scheibe Wurst und dazu Rührei
und Fisch und trank dazu Vitamalz.
Er aß das halbe Brötchen mit zwei Bissen. Er aß langsamer als seine
Frau und trank auch den letzten Schluck aus der Vitamalzflasche.
Der Mann bemerkt während des Essens, dass der Tisch wackelt, unternimmt aber
nichts dagegen. Er raucht nach dem Essen mit seiner Frau eine Zigarette. Er wartet mit
seiner Tochter bis seine Frau das Tablett wegbrachte. Dann stand er auf und ging.
c. Die Tochter des Ehepaares war ca. 20 Jahre alt. Sie hatte blonde Haare, die
sie zu einem Zopf trug. Sie trug einen schwarzen Pullover und behielt den beigen Mantel
darüber die ganze Zeit an.
Die Tochter aß nichts, sondern trank nur ein Glas Selter.
Die Tochter trank sehr langsam und trank auch noch den letzten Tropfen aus. Die Tochter
wischte bei der Ankunft einmal mit ihrer Tasche über den Tisch. Sie sagte nicht
viel, saß still neben ihren Eltern, kaute auf ihrem Wangenfleisch rum und
beobachtete dabei die Menschen.
- a. Ein älterer Mann, mit grauen Haaren und vielen Goldringen an den
Fingern, war außerdem sehr gut gekleidet und saß an einem Tisch im
Raucherabteil.
Der ältere Herr trank einen Kaffee und holte sich später einen zweiten
dazu. Beide trank er schwarz. Der Mann trank den Kaffee langsam, während er die
Leute beobachtete.
Er hustet oft und hatte Schwierigkeiten, durch die Nase zu atmen und verschaffte sich
durch gezielte Handlungen Erleichterung. Er pulte sich den Zeigefinger, nachdem er
seine Nase befreit hatte. Er guckte durch die Gegend und beobachtete die Leute, dann
guckte er auf die Uhr und pulte weiter an seinem Finger rum. Als er den ersten Becher
Kaffee ausgetrunken hatte, holte er sich den nächsten und stellte sich an den
Bistrotisch, wo er auch eine Zigarette rauchte und sich mit seinem Kollegen
unterhielt. Er ging auf die Toilette. Nachdem er wiederkam, telefonierte er und
passte auf die Jacke des Kollegen auf, weil der sich weitere Getränke holte. Zum
Schluss ließ er die leere Zigarettenschachtel mit dem Feuerzeug auf dem
Bistrotisch liegen und ging fort.
b. Vermutlich ein jüngerer Kollege, der ebenfalls sehr gut gekleidet war
(Anzug, Krawatte, Brosche), hatte braune, kurze Haare und einen Schnauzer.
Sein Kollege aß ein halbes Brötchen mit viel Butter und viel Marmelade und
drei gegrillten Würstchen und ein gekochtes Ei mit Salz. Er trank ebenfalls zwei
Tassen Kaffee und ein Glas Orangensaft.
Er aß sehr hektisch. Als ihm etwas aus dem Mund fiel, weil er sich das ein
Viertel- Brötchen in den Mund geschoben hatte, schob er den Rest mit der linken
Hand in den Mund zurück. Das zweite Brötchen aß er mit Messer und
Gabel und dazu auch noch die Würstchen. Das Ei schlug er schnell an, pulte die
Schale in den Eierbecher und aß es ungeschickt mit einem Löffel und einer
Priese Salz. Dazu nahm er eine zweite Packung Salz, schüttelte das ganze
Tütchen auf den Löffel und schob es sich in den Mund. Zwischendurch trank
er mehrere Schlucke vom Kaffee. Nach dem Essen holte er sich ein Glas Orangensaft,
den er mit drei Schlucken runterspülte. Den Kaffee, den er sich ebenfalls geholt
hatte, trank er auch relativ schnell aus. Der Mann wischte sich mehrmals während
des Essens mit der Zunge über die Zähne.
Nachdem er aufgegessen hatte stieß er auf. Er aß so schnell, dass
er sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn putzen musste. Das
Taschentuch verwendete er auch für seine Finger und seinen Mund. Die beiden
Männer guckten sich oft um und redeten nicht viel miteinander. Die Frau, die
sich neben ihn auf dem Tisch setzte, guckte er genau an. Zum Schluss brachte er seine
Sachen weg und putzte sich danach im Gehen die Nase. Er rauchte noch eine Zigarette
und verließ dann mit seinem Kollegen das Restaurant.
- a. Eine dickere Frau,die blonde lange Haare hatte, war Mitte 30, mit
rotem Hemd, Jeans und weißen Schuhen, rauchte ALDI-Zigaretten und sah einfach
gekleidet aus.
Die Frau trank eine Tasse Kaffee und aß dazu einen Negerkuss.
Die dicke Frau aß den Negerkuss schnell, aber genüsslich auf. Sie leckte den
Schaum aus dem Negerkuss mit der Zunge aus. Ihr blieb viel Schaum am Mund kleben, den
sie später mit der Zunge entfernte. Der Kaffee wurde in einigen großen
Schlücken ausgetrunken.
Die Frau redete sehr laut und hatte eine vulgäre Ausdrucksweise. Sie benutzten das
vorhandene Besteck auf dem Tablett nicht. Sie machte beim Reden auffällige
Bewegungen. Sie rauchte schnell und brachte zum Schluss das Tablett weg.
b. Die Freundin, ebenfalls korpulenter, saß neben ihr. Sie hatte kurze
blonde Haare, trug eine rote Brille und war genauso gekleidet.
Die Freundin trank auch eine Tasse Kaffee und aß dazu einen Negerkuss, nur dass
sie zwei Packungen Zucker in den Kaffee tat.
Die zweite Frau trank ebenso schnell den Kaffee aus und aß den Negerkuss mit zwei
großen Bissen auf. Die Freundin war relativ still, sie hörte eher zu und
brachte mit ihrer Freundin das Tablett weg. Sie blieben an einem Stand mit
Backbüchern stehen und diskutierten.
- Eine sonnenstudiogebräunte Frau mittleren Alters, die am Morgen schon
relativ stark geschminkt war, hatte auffällige lange, weißlackierte
Fingernägel und lange braune Haare. Sie war gut gekleidet (schwarzer Blazer, enge,
hellblaue Jeans und hochhackige Schuhe). Sie sah sehr "ladylike" aus.
Die Frau trank eine Tasse Kaffee mit viel Milch und aß dazu ein Stück
Käsekuchen.
Die Frau aß den Kuchen abwechselnd schnell und langsam auf. Sie schmatzte ein
wenig und putzte sich mit der Zunge die Zähne ab. Das wiederholte sich einige
male.Die Frau holte aus ihrer Tasche Briefe heraus, laß sie und schrieb auf der
Rückseite etwas auf, was keiner sehen durfte, weil sie die Hand davor hielt. Sie
rauchte schnell und zog sehr lange an der Zigarette. Beim Schreiben stützte sie
ihren Kopf auf ihre Hand. Zum Schluß packte sie den Brief ein und ließ
alles stehen und liegen und ging.
II. Personen beim Hot-Dog-Stand
- a. Eine dickliche Mutter war ca. 30 Jahre alt und hatte blonde und
schulterlange Haare. Sie war sehr sportlich gekleidet.
Die Mutter aß zwei Hot-Dogs mit viel Gurken und Zwiebeln.
Die Frau hatte den ersten Hot-Dog in der einen Hand und schob mit der anderen den Wagen
mit dem Kind vor sich her. Als sie fertig war, holte sie sich einen zweiten Hot-Dog und
leckte sich vorher die Finger ab.
b. Ihr Kind saß im Einkaufswagen, war ca. 3 Jahre alt, mit hellen blonden
Haaren und einer Brille.
Das Kind bekam ein Eis am Stiel. Das Kind aß das Eis langsam auf und schmierte
sich damit voll, darauf wischte die Mutter es mit einem Taschentuch ab.
- a. Ein junger, großer Mann mit dunklen Haaren trug eine Kombination
aus grüner Kleidung und war ca. 22 Jahre alt.
Der Mann trank eine Cola und aß dazu ein Hot-Dog mit sehr viel Mayonaise und Senf
und wenig Ketchup, Gurken und Zwiebeln.
Er stellte seinen Becher auf den Tisch, ging danach zum Anfertigungstresen und machte
sich seinen Hot-Dog fertig. Er schlang ihn schnell herunter, wobei die viele Mayonaise
am Mund und an den Händen runterlief. Er wischte sich die dreckigen Finger an der
Hose ab, zog dann ein Taschentuch aus der Hose und wischte sich den Mund ab. Die Cola
nahm er beim Verlassen des Hauses mit. Der Mann sprach mit sich selbst und hielt das
Brot über dem Papier, um das Herunterfallende aufzufangen. Er nahm seinen
Müll mit, schmiß ihn in den Abfallbehälter und ging.
B. Verbraucherverhalten der Verbrauchertypen
Wir hatten das Gefühl, dass die meisten Leute sich beim Essen und Trinken
anständig verhielten und ihren Platz relativ sauber hinterließen.
Natürlich gab es auch einige Gäste, die nur geringe zivilisierte Tischmanieren
hatten. Zur Sauberkeit des Restaurants können wir sagen, dass die Tische von dem
Personal meistens sofort sauber gemacht werden nachdem ein Gast gegangen ist. Insgesamt
war es sehr interessant dieses Projekt bei IKEA durchzuführen.
Kiel, den 30.09.2003
Autoren: Elisa Kisiridis und Carolin Runge
(Die Personen auf den Bildern stellen nicht die im Text beschriebenen
Personen dar.)
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