Zukunftsforschung
Im Moment liegt Europa in einigen Bereichen noch weit hinter Amerika und Japan
- 8 von 10 PCs kommen aus den USA
- 9 von 10 Videorecordern kommen aus Japan
- 6 von 10 Schaltkreisen kommen entweder aus den USA oder Japan
Erklärt wird dies durch:
- nationalistische Kleinstaaterei
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- dadurch fehlt ein gemeinsamer Binnenmarkt
- zu hohe Steuern und Löhne
- Subvention in alte Industrien
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- Strukturwandel wird verzögert
Da die Kluft zwischen Potential und Nutzen in den 80ern zu sehr wuchs,
wurde das EUREKA-Programm, die European Reserch Coordination Agency, gegründet.
Hierbei handelt es sich um eine "Agentur für die gemeinsame europäische
Forschung und Entwicklung ziviler und militärischer Projekte der
Hochtechnologie"¹. Außerdem wurde die Zusammenarbeit in Sachen Forschung und
Technologie in der EEA und im Unionsvertrag festgelegt. Die Idee, die hinter EUREKA
steckt ist die, dass Unternehemen über Grenzen hinweg Informationen austauschen, die
Finanzierung erleichtert und konzentriert wird und Doppelarbeit vermieden wird.
Auf regelmäßig einberufenen EUREKA-Konferenzen beraten die Außen- und
Forschungsminister, sowie Vertreter der europäischen Kommission über
Kooperationsprojekte, wie z.B. Hochleistungslaser, Luft-Schadstoff-Ermittlung,
elektronische Fertigungsgeräte und medizinische Diagnoseverfahren.
Andere Länder können jeder Zeit dem Projekt beitreten. Ziele der EUREKA sind
die Verbesserung der europäischen Integration, die Stärkung des Arbeitsmarktes,
die Vereinheitlichung von technischen Normen und Verfahren, sowie die Rückgewinnung
von Exportanteilen.
Vorläufer des Projekts waren der Euratom-Vertrag, der sich auf Kernforschung
beschränkte und der EGKS-Vertrag, der sich auf Forschungen für die Stahl- und
Kohleindustrie bezog. Konkrete Beispiele für diese Zusammenarbeit sind "Die
Gemeinsame Forschungsstelle" (GFS) zur friedlichen Nutzung von Kernenergie und der "Joint
European Torus" (JET), einer Forschungsanlage für Kernfusion in GB.
Durch die Konzentration der Mittel (insgesamt schon ein paar Mrd. Euro) wurde z.B. der
Airbus und die Ariane entwickelt, die durchaus mit den Konkurrenzprodukten aus den USA
mithalten können.
1993 nahm der Europäische Rat das sog. "Weißbuch über Wachstum,
Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung"² an. Es fordert noch stärkere
Förderung der Forschung und deren Anwendung.
Mit dem 5. Rahmenprogramm für Forschung und Entwicklung für die Jahre 1998-2002
wurden 15Mrd. Euro für folgende Schwerpunkte bewilligt:
- Lebensqualität und Bewirtschaftung biologischer Ressourcen
- Informationgesellschaft nach menschlichem Maß
- wettbewerbsorientiertes und nachhaltiges Wachstum
- Erhaltung des Ökosystems
Diese Subventionen betreffen ca. 200 Forschungsprojekte und 22000 Wissenschaftler
plus Vorhaben mit Entwicklungsländern zur Verbesserung von Ernährung und
Gesundheit.
Probleme, die man in der Zukunft gemeinsam angehen will, betreffen die Telekommunikation,
die Dienstleistungsfreiheit und den Datenschutz. Außerdem muss man der Gesellschaft
Fortschritte bei Bio- und Gentechnik nahebringen, sowie den Arbeitsmarkt und die
Gesellschaft auf Veränderungen auf Grund von Forschungsergebnissen vorbereiten.
Kritiker befürchten, dass die EU nicht genügend Mittel zur Verfügung
stellt.
Weitere Informationen gibt es bei Europa-digital.de
Autor: Malte Hansen
¹)
EUREKA @ Wissen.de
²)
Weißbuch @ Wissen.de
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