Die Geschichte der Wirtschaft- und Währungsunion
- 1957:Die Römischen Verträge sehen die Koordinierung der WWU der
Mitgliedsländer vor,Wechselkurse sollen als ,,Angelegenheit von gemeinsamen
Interesse" gesehen werden
- 1964: Gründung des Ausschußes der Zentralbanken der
EWG-Mitgliedsstaaten
- 1969: Absicht zur Gründung einer Wirtschaft- und Währungsgemeinschaft
- 1970: Kommision arbeitet einen Plan für die Einführung der
Europäischen Wirtschaftsunion aus-jedoch stockt das Vorhaben aufgrund von
Wähungsturbulenzen in den Folgejahren
- 1972: Ministerrat der EG gündet den Europäischen Wechselkursverband-
Union kam im gesetzten Zeitraum nicht zustande, da einige EG-Staaten nicht ihre
Souveranitätsrechte in Bezug auf Geld&Währung auf eine europäische
Zentralbank übertragen wollten
- 1978: Europäischer Rat beschließt die Gründung des
Europäischen Währungssystems(EWS)=>
Ziel war es einen festen Wechselkurs zwischen den Währungen zu schaffen-
so wurde die Europäische Währungseinheit-European Currency
Unit(ECU)-gegründet, die als Recheneinheit zwischen den Zentralbanken dient und
eine Art Buchgeld darstellt
- 1979: Das wichtigste Element der Währungseinheit tritt in Kraft: der
Wechselkursmechanismus
- 1989: Der Präsident der EU-Kommision Jacques Delors legt einen detaillierten
Plan für eine Wirtschafts- und Währungsunion in 3 Stufen vor -Kernziele des
Plans sind in den Maastrichter Verträgen festgehalten
- 1992: Unterzeichnug der Maastrichter Verträge
- 1998: Paritäten der jeweiligen nationalen Währungen gegenüber des
Euros werden festgelegt; Entstehung der Europäischen Zentralbank
- 1999: Der Euro wird mit festen Wechselkursen in 11 Mitgliedsstaaten
eingeführt-Schweden, Dänemark& England wollen die Entwicklung abwarten;
Griechenland darf nicht teilnehmen=>Euro ist jedoch zunächst nur Buchgeld;
Devisengeschäfte der Zentralbank werden in Euro geführt
- 2002: Die Europäische Zentralbank setzt die Euromünzen- und scheine in
den Umlauf; Euro wird Zahlungsmittel
Ziele des 3 Stufenplans der EWWU
(von Jacques Delors)
1. Stufe : 1.6.1990 bis Ende 1993
- Liberalisierung des Kapitalverkehrs durch die weitgehende Aufhebung der
Verkehrskontrollen innerhalb der EU
- Schaffung eines Binnenmarkts durch eingere Koordination der Wirtschafts-, Finanz-
und Geldpolitik mit dem Ziel der Preisstabilität
- Teilnahmebedingungen am Europäischen Währungssystem sind für alle
Währungen gleich( Schwankungsbreite der Wechselkurse um den bilateralen
Leitkurs)
2. Stufe: 1.1.1994 bis Ende 1998
- Unabhängigskeit der nationalen Zentralbanken
- Inbetriebnahme des Europäischen Wähungsinstitus,das die
Vorgängerorganisation der späteren Europäischen Zentralbank
- Preisstabilität sowie Vermeidung übermäßiger
Haushaltsdefizite& Staatsverschuldungen
3. Stufe : seit 1. Januar 1999
- Europäische Zentralbank löst das Europäische Währungsinstitut
ab & übernimmt die Verantwortung der Währungspolitik=> zudem werden
die Wechselkurse für Euro festgelegt
Struktur der Währungsunion
- 70er Jahre: wird in der Weltwirtschaft ein festes Wechselkurssystem in US-Dollar
von Bretton-Woods eingeführt, dass feste Wechselparitäten enthält; das
System jedoch bricht zusammen, da der tatsächliche Wert des Dollars nicht den
paritäten entspricht=>
Die Folge war es,dass die Wechselkurse der bedeutesten Weltwährungen an den
wichtigsten Börsen immer neu festgelegt werden wurden(dies bezeichnet man als
floating)
Ursachen von Wechselkursschwankungen:
- Inflationsunterschiede: Zwischen 2 Ländern mit unterschiedlichen
Inflationsraten sind schnell Kaufkraftunterschiede festzustellen=>diese führen
zu einem verändertem Wechselkurs
- Leistungsbilanzdefizite: Wenn die Leistungsbilanz dauerhaft negativ ist ,
wird das Angebot der Währung an Devisenbörsen größer=>der
Wechselkurs gerät unter Druck
- Spekulation: Abwertungserwartungen für die eigene Währung
führen zum Umtausch in stabilere Währungen =>Folge ist es, dass die
Währung nicht mehr abgewertet wird
- Zinsunterschiede: Höhere Zinsen &Kapitalerträge im Ausland
reizen zur Geldanlage im Ausland an; dadurch sinkt der eigene Wechselkurs wiederum
- Verschieden hohe Steuersätze: Geldtransfer in steuerbegünstige
Länder
- Auf- und Abwertungen der eigenen Währung hat jeweils unvermeidliche
Auswirkungen auf das Ausland zur Folge:
So werden bei einer Abwertung die Importprodukte teurer, der eigene Exporthandel im
Ausland billiger und wirkt sich ungünstig auf die Dienstleistungsbilanz aus,da im
Ausland nachgefragte Dienstleistungen teurer werden
Wechselkursschwankungen sind insgesamt nachteilig für den Aussenhandel, da
Kalkulationsgrundlagen schwanken und selbst kostengünstige Anbieter durch
plötzliche Aufwertungen aus dem Markt geworfen werden können. Um für den
europäischen Raum diese Schwierigkeiten aus dem Weg räumen, wurde die
einheitliche Währung eingeführt. Deßhalb hat die EU Konvergenzkriterien
für einen Stabilitätspakt geschaffen, mit dem eine langfristige und
abgestimmte stabiltätsorientierte Wirtschafts- und Finanzpolitik der
Euro-Länder erreicht erden soll.
Konvergenzkriterien
- Die Mitgliedschaft an der WWU erfolgt nicht automatisch,
sondern die einzelnen Teilnehmer müssen sich hierfür qualifizieren. In dem
EU-Vertrag sind dafür sogenannte Konvergenzkriterien vorgesehen:
- Während der letzten zwei Jahre vor Eintritt in die Währungsunion muss
sich die Währung des entsprechenden Landes innerhalb der festgelegten Grenzen des
EWS bewegt haben.
- Die durchschnittliche Inflationsrate soll höchstens 1,5% über dem
durchschnittlichen Preisanstieg der drei inflationsstabilsten EU-Länder
liegen.
- Das Haushaltsdefizit (jährliche Netto-Neuverschuldung des Staates, also Bund,
Länder und Gemeinden) darf höchstens 3% des Haushalts, die Staatsverschuldung
(Summe der bis zu diesem Zeitpunkt aufgelaufenen öffentlichen Schulden)
höchstens 60% des BIP betragen.
- Der durchschnittliche Zinssatz für langfristige Anlagen soll höchstens 2%
über dem durchschnittlichen Zinssatz der drei preisstabilsten Länder
liegen.
- Durch die oben genanten Konvergenzkriterien möchte
man sicherstellen, dass der Euro als Gemeinschaftswährung nur auf solchen
Währungen aufbaut, die als relativ stabil gelten.
Die Stabilität des Euros hängt aber stark von der Haushaltsdisziplin der an
der WU beteiligten Länder und der EU-Institutionen ab.
Kritik am Euro und der WWU
Zeitpunkt:Die Einführung der Währung zum 01.01.1999 kam zu früh.
Für Kritiker bedeutete der Versuch, das weitere Zusammenwachsen Europas durch die
Einführung einer Gemeinschaftswährung voranzutreiben, das Pferd von hinten
aufzuzäumen. Vor allem, weil die Konvergenzkriterien ausschließlich für
die Einstiegsphase in das gemeinsame Währungssystem gelten, ist die Synchronisierung
der politischen Systeme und Leitbilder eine wichtige Vorraussetzung für die harte
Währung. Erst hätten also die europäischen Staaten politisch,
gesellschaftlich und kulturell weiter zusammen wachsen müssen und darauf hätte
dann die Gemeinschaftswährung folgen können.
Sozialabbau:Durch die WWU werden die Bedingungen für die Lohn-, Sozial- und
Steuerpolitik wesentlich verändert und auch die nationalen Sozialsicherungssysteme
unter erhöten Druck geraten. Dies wird vor allem für die schwächeren
Mitgliedsstaaten als Gefahr gesehen, die den verschärften Wettbewerbsbedingungen nur
schwer standhalten können. Angesichts der sich stark unterscheidenden
Produktivitätsniveaus der einzelnen EU-Länder und des deutlich
ökonomischen Gefälles wird ein übergreifendes Harmonisierungskonzept als
notwendig erachtet, damit die Marktkräfte den Prozess des Sozialabbaus nicht
unkontrolliert vorantreiben.
Arbeitslosigkeit:Arbeitslosigkeit in einer Region oder Nation kann in der WWU
nicht mehr durch Veränderungen der Wechselkurse aufgefangen werden. Daraufhin
würde die Währung der Region oder Nation abgewertet. Dann sind nur zwei andere
Wege möglich, um die Arbeitslosigkeit abzubauen: 1. Durch völlige
Mobilität der Arbeitenden und Arbeitsuchenden. Dies ist aber z.B. aufgrund der
nationalen und kulturellen Bindungen unmöglich. 2. Durch massive Ausgleichszahlungen
(z.B. Länderfinanzausgleich in der BRD). Zahlungen dieser Art sind aber in den
Verträgen von Maastricht und Amsterdam nicht vorgesehen.
von Kati Schwarz und Lisa- Dorothea Taube
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