Neues Produktionsverfahren macht Solarzellen billiger (HB, 17.11.99)

 

Thematik

In dem Zeitungsartikel geht es um das Senken der Produktionskosten von Solarzellen.

 

Sachverhalt

Neben den Topanbietern BP Solar, Siemens Solar und dem japanischen Konzern Kyocera, will nun auch Shell die Photovoltaik weiterverbreiten, die bisher nur bei 0,004 Prozent lag, weil sie rund 1,60DM kostete und so sechsmal teurer als konventionell erzeugter Strom ist. Für die Senkung der Kosten soll nun die Dünnschicht-Zelle dienen, die oberflächlich aus einer polykristallinen Silizium-Wafer-Struktur, überwiegend innen aber aus Kupfer, Indium, Selen und Gallium besteht. In vier Reihen laufen die Siliziumscheiben vorne in die Produktion hinein, am Ende kommen komplett gefertigte Solarzellen heraus, was 1200 Solarzellen pro Stunde macht und so sollen die Stromkosten bis 2010 halbiert werden.

In den kommenden zwei Jahren sollen in Afrika 50 000 Häuser mit Solarzellen und das lostet für einen Interessenten 55 DM, wozu noch eine Magnetkarte im Wert von 15 DM kommt, die diese Anlage freischaltet.

 

Probleme, Zielsetzungen

Die Probleme bei der Photovoltaik sind die hohen Produktionskosten und daher ist sie momentan auch noch auf Subventionen angewiesen. Shell möchte diese Probleme aus dem Weg schaffen und hat sich nun zum Ziel gesetzt, mit modernster Dünnschicht-Technologie und vollautomatisierten Produktionsabläufen die Kosten in den kommenden Jahren um jeweils sechs Prozent zu senken.

 

Bedeutung

Wenn alles so klappt, ist es sehr vielversprechend für uns, da nach 2020 Öl- und Erdgasfelder zunehmend teurer werden und auch die Entwicklungsländer davon profitieren würden. Denn diese, vierzig Prozent der Weltbevölkerung, sind nicht an ein Stromnetz angeschlossen und würden so ein Mindestmaß an Zivilisation erreichen. Außerdem wäre es auch umweltfreundlicher.

Autor: Mirja Piatkowski