Multimedia-Bildungskonzept für das Land Schleswig-Holstein

Medien-Fachraum

1. Wie sollte ein Medien-Fachraum ausgestattet sein?
Die herkömmliche Ausstattung eines Medienfachraumes besteht i.d.R. aus:
einem Computer,
einem Internetanschluss zur Recherche und zum Abrufen weiterer Daten,
einem Drucker,
einem Fernseher einschließlich Videorekorder,
einem Kartenständer sowie
einem Overheadprojektor.
Letztere drei sind nötig, um bisher gebräuchliche Informationenquellen wie Videos, Karten und Folien weiterhin nutzen zu können.
Da im Zuge der Digitalisierung der Informationsmedien in Zukunft nicht mehr alle diese Geräte erforderlich sind und ferner viel Platz einnehmen, werden Alternativen zur Liste der oben genannten Geräten benötigt.
Man kann die Ausgabe von PC-Daten und Videos über ein gemeinsames Ausgabegerät bündeln. Gut geeignet wäre dazu ein Video-Beamer, welcher Video- und Computerdaten ausgeben kann und diese außerdem auf eine größere Fläche als ein Monitor oder Fernseher projiziert. Zusätzlich sollte jedoch der Monitor vorhanden bleiben, damit der Computer als Einzelarbeitsplatz erhalten bleibt, ohne andere im Raum anwesende Personen durch die Projektion zu stören.
Auch ist zum Beispiel nicht in jedem Raum ein Kartenständer oder Overheadprojektor nötig. Folien und Karten könnten als Daten aus dem Schulinformationsnetz über den Computer ausgegeben werden. Dazu müssten die auf diesen Datenträgern enthaltenen Informationen nur digitalisiert, sprich eingescannt, werden.
Folglich sind bei sinnvollem Ressourceneinsatz in jedem auszustattendem Raum nur folgende Geräte erforderlich:
ein Computer mit Monitor und Internetanschluss,
ein Drucker,
ein Videorekorder,
ein Beamer.

2. Wie sollte die Anordnung in den Räumen aussehen?
Die Räume sollten neben der Tafel eine Projektionsfläche für die über den Beamer ausgegebenen Darstellungen haben. Um alle Schüler gleichermaßen an der Projektion teilhaben zu lassen, sollten Tafel Projektionsfläche an der Stirnseite des Raums nebeneinander aufgestellt werden. Außerdem müsste der Lehrer eine Schaltfläche für die Bedienung der Medien haben. Idealerweise wären die Eingabegeräte sowie der Videorecorder vorne an einem extra Tisch montiert. Dieser sollte nicht auf den Projektionsschirm ausgerichtet sein, damit der Lehrer bei der Bedienung des Computers nicht von der Projektion irritiert wird und außerdem am Computer arbeiten und die Klasse im Blick behalten kann.
Durch die Position nahe des Pultes könnte der Lehrer leicht zwischen Bedienung der Multimediaelemente und Unterrichten im klassischen Sinne wechseln, ohne in der Klasse vor und zurück laufen zu müssen. ( vgl. Klasse_1 )
Um diese Anordnung zu verwirklichen, müsste der Beamer an der hinteren Wand per Kabel mit dem "Rechenzentrum" am Kopfende des Raumes verbunden sein.
Da diese Verkabelung teilweise nur sehr aufwendig umgesetzt werden kann und nicht immer der Platz für einen weiteren Tisch mit Multimedia-Steuerelementen vor den Schülertischen gegeben ist, müssen auch alternative Anordnungen in Betracht gezogen werden.
Die erste Alternative wäre eine einfache Umstellung, nämlich den Computertisch an die Rückwand des Raumes zu versetzen, da durch diese Maßnahme die Verkabelung entfiele. ( vgl. Klasse_2 )
In einem dritten Fall könnte man, wenn die Tafel nicht umgebaut werden soll und neben dieser kein Platz für einen Projektionsschirm ist, die gesamte Projektion auf eine Seitenwand richten. Auch hier entfiele eine aufwendige Verkabelung; dafür müssten sich die Schüler um 90° drehen, um die Projektionen verfolgen zu können. In diesem Fall ist der Weg, welchen der Lehrer zwischen Pult/Tafel und Computertisch zurücklegen muss, moderat. Der Vorteil dieser Variante ist, dass die bestehende Bauweise der Räume bestehen bleiben kann und die Aufrüstung zu einem multimedialen Klassenzimmer einfach zu vollziehen ist.( vgl. Klasse_3 ) Mit einer vergleichbaren Anordnung wird zur Zeit im Fachraum für Wirtschaft/Politik an der Max-Planck-Schule gearbeitet.


Klasse I Klasse II Klasse III
Vorteile I. geringer Weg zwischen Pult und Computer (Lehrer)
II. gute Einsehbarkeit von Tafel und Schirm (Schüler)
I. gute Einsehbarkeit von Tafel und Schirm I. moderater Weg zwischen Pult und Computer
II. leichte Nutzung bestehender Räume
Nachteile I. aufwendige Verkabelung I. langer Weg zwischen Pult und Computer II. schlechte Einsehbarkeit des Schirms

© 2001 by Malte Ogurreck, Max-Planck-Schule Kiel