Max-Planck-Schule Kiel
Interneteinsatz im Unterricht (2000)

Arbeitsmethoden

Mind-Maps (Ideen-Landkarten)
Mind-Maps bieten die Möglichkeit, ein umfassendes Bild eines Themas, einer Problemsituation, einer Vorgehensweise u.a. zu erstellen. Dabei soll eine Mind-Map auf natürliche Weise den Erinnerungsprozeß unseres Gehirns unterstützen, indem sie durch einfache Kombination einer Netzstruktur und visuellen Symbolen die beiden unterschiedlich agierenden Gehirnhälften unterstützt. Es werden, sowohl bei der Aufzeichnung der Ideen, als auch bei der Nutzung der Mind-Map, Assoziationsketten gebildet. Damit sollen bei der Aufzeichnung nur die relevanten, für die Erinnerung nötigen Schlüsselwörter gefunden werden.
Die übliche, listenartige Aufzeichnungsform zeichnet sich dadurch aus, daß zu den Schlüsselwörtern Füllworte hinzukommen, die beim Schreiben und späterem Lesen der Aufzeichnung, einen erheblichen Zeitbedarf verschlingen. Außerdem sind hierarchische Notizformen, im Vergleich zur Mind-Map, nicht einprägsam und flexibel gegenüber Änderungen. Mind-Maps stellen Zusammenhänge, sowie die zeitliche und räumliche Gliederung eines Themas in einem Bild zur Verfügung, wobei das Thema selber als Zentralidee in der Mitte steht. Gedankliche Entwicklungen und logische Folgerungen lassen sich in den, von der Zentralidee abgehenden Zweigen und Verästelungen, leicht entwickeln bzw. nachvollziehen. Die Regeln der Mind-Map-Technik sind einfach, sollen aber kein Korsett darstellen, sondern nur ein Gerüst, welches jeder individuell seiner eigenen Lerntechnik anpassen sollte.

Mind Maps: Nutzen und Ziele
Mind Maps sind ideal für ALLE diejenigen, die Vorträge vorbereiten, Bücher zusammenfassen, Abhandlungen schreiben, Examen vorbereiten, an Besprechungen teilnehmen, Projekte organisieren sowie zum generellen, exakten und zeitsparenden Aufzeichnen und Erinnern von Informationen und Zusammenhängen, Interviews und Notizen.

Mit Mind Mapping zur "Lernenden Organisation"
Wie funktioniert und was ist Mind Mapping?
In Kürze etwas zur Entstehung: Der Engländer Tony Buzan entwickelte diese Notationstechnik vor ca. 25 Jahren aus der Überlegung heraus, dass der Umgang mit dem Himpotential zu unvollkommen und einseitig geschieht. Ausgehend von den damals rechtjungen Erkenntnissen der Hirnforschung und Lernbiologie fasste er zusammen, dass wir Menschen der westlichen Zivilisation fast ausschliesslich die Denkkapazitäten der linken Hirn- hälfte abrufen und nutzen. Nun ist gerade dieses Denken sehr langsam, denn es vollzieht sich in Sequenzen und vermag nicht multidimensional und parallel vorzugehen. Als sehr ungünstig erwies sich deshalb die im Laufe der Geschichte dominant gewordene Gewohnheit, Informationen linear auf Zeilen, einem vereinbarten Schema folgend, in Druckform weiterzugeben. Die Einfarbigkeit der Information verstärkt das Ausmass an Linkshirnigkeit. Buzan tüftelte erfolgreich an einer Darstellungsform herum, die auch die rechtshirnigen Anteile integrierte. Das Ergebnis wurde das MindMap, in dem mit kernigen und aussagekräftigen Assoziationen gearbeitet wird, mit Farben, Bildern, aber auch mit einer bestechenden Gedankenhierarchie. Die innere Logik verläuft vom ganz Allgemeinen des Zentrum hin zum Spezifischen in den Randbereichen. Ein Mind Map sieht vergleichsweise wie eine Karte von oben aus, mit einem Linienwerk, auf dem nur prägnante Begriffe stehen; es ist eine Darstellung der Gedanken oder Informationen zu einem Thema. Und genau darin liegt die Kunst der exquisiten Beherrschung der Sprache hinsichtlich Kürzen und Erweitern, Logik und Übersicht. Es ist keineswegs nur eine verspielte Malerei mit Worten und Linien, auf die zu oft aus tiefem Unver ständnis oder fehlender Könnerschaft heraus hingewiesen wird.
Erfahrene und gründlich trainierte Mind Mapperlnnen haben das Mind Mapping-Konzept zum Basis-Modell für ihr Denken erhoben. Sie zeichnen sich deshalb durch langanhaltende analytische Denkfähigkeiten aus, aber auch durch unerwartet kreatives Lösungsvorgehen und besonders durch ihre stark belastbare Gedächtnisstärke.

Mind Mapping als Schlüssel für die "Lernende Organisation"
Dass ein derart günstiges Modell sich hervorragend für anspruchsvolle Projektplanung eignet, wird jede(r) Lernende sehr schnell nachvollziehen können. Und für das Gross-Projekt "Lernende Organisation" kommt es wie gerufen! Nach dem Amerikaner Peter S. Senge ist es die Organisationsgestaltung der Zukunft. Sie ist kein reiner Trend mehr, sondern bereits gestaltwerdende Realität in einigen europäischen Konzernen, Unternehmen und Kleinfirmen.

"Mind Map: Methodik-Kartei für strategische Karriereplanung und berufliche Orientierung"

Phasen eines konzeptionellen Handelns

1. Problemstellung
2. Zielsetzungen
3. Lageanalyse
4. Entscheidungsalternativen
5. Entscheidung
6. Durchführung
7. Kontrolle ( der Zielsetzungen )

© 2000 by Eike Hebeler, Max-Planck-Schule Kiel